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Die Angst, der Islam und eine persönliche Meinung

Sie wollten doch nur ein Konzert ihrer Lieblingssängerin live miterleben, mit Gleichgesinnten feiern und ihre Stimmen beim mitsingen verlieren.

Was für die meisten mit einem tollen Abend begann, endete für mindestens 23 Menschen tödlich. Über 50 Personen, davon viele Kinder und Jugendliche sind verletzt, teils schwer.

Als ich dies Montag Nacht in den Breaking News las, war ich schockiert. Jetzt bin ich zutiefst erschüttert. Mich nehmen solche Neuigkeiten sehr mit. Nicht nur die Nachrichten, sondern auch die Gedanken, die danach folgen. Aber ich bin nicht nur schockiert und erschüttert. Ich bin auch wütend. Wie kann ein Mensch sich selbst in die Luft sprengen und dabei andere Menschen und vor allem KINDER mit in den Tod reißen?!  Vielleicht macht gerade dieses Detail den Terroranschlag noch grausamer, als er sowieso schon ist. Diese Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsenen hatten ihr ganzes Leben noch vor sich. Sie wollten leben, lieben, die Welt erkunden, lernen, feiern, Berufe erlernen, die Freiheit haben, zu tun und zu lassen was immer sie wollten. Stattdessen wurden sie von einem Menschen in die Luft gesprengt, verletzt oder getötet. Sie wurden aus dem Leben gerissen, aus ihrer Umgebung, Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, von einem Moment, auf den anderen. Dass sich der IS dazu bekennt, ist natürlich klar gewesen, jedenfalls für mich.

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Eine Moschee in Istanbul.

Der „islamische Staat“, der die Tötung ungläubiger als Recht ansieht und auf der ganzen Welt Schrecken streut. Der „islamische Staat“, der NICHTS mit dieser Religion zu tun hat, der einfach nur töten will, der nur die Macht haben möchte, über alles und jeden bestimmen zu können und dabei die Menschen, die sich nicht Biegen und Brechen lassen wollen, umbringt. Kinder? Jugendliche? (Junge) Erwachsene? Scheiß egal! Hauptsache weg mit denen, oder wie .. oder was? Wie können Menschen dies mit einem Glauben rechtfertigen? Sie bringen einen Glauben in Verruf, der absolut nichts mit dem zu tun hat, was diese Menschen tun! Die echten Muslime und Muslima schämen sich für euch, ihr Mörder! Denn nichts anderes seid ihr!

 

Diese Politiker sprechen davon, dass wir keine Angst haben sollen, dass wir stark sind, dass wir geschützt sind. Aber das sind wir nicht. Die sind es, mit ihren zwanzig Leibwächtern, die sie auf Schritt und Tritt verfolgen, deren Autos Schußsicher und die Häuser alarmgesichert sind. Ihr seid sehr sicher, immer geschützt. Auf euch wird immer aufgepasst. Aber wir, die normalen Menschen, die täglich durch Menschenmassen laufen, die täglich irgendwo sind, wir sind längst nicht so gut geschützt. Viele von uns haben Angst und ich kann es verstehen. Ich war letztes Jahr in Paris, wo die Polizei und auch die Bundeswehr mit Maschinengewehren rumlief. Ich habe mich dadurch nicht sicherer gefühlt. Wenn sich jemand irgendwo hätte in die Luft jagen wollen, hätte kein Gewehr auf dieser Welt ihn aufhalten können.

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Angst? Es mag vielleicht anders klingen, aber die habe ich nicht. Ich glaube, dass wir alle keine Angst zeigen dürfen. Wir müssen unser Leben leben, wir müssen unsere Freiheit genießen, jetzt mehr denn je. Wir können uns nicht einschließen und abschotten, denn dann hätten die gewonnen, die die uns Angst machen wollen. Aber wir dürfen auch niemanden ausschließen, der dem islamischen Glauben folgt.

Der islamische Glaube und der Terror durch den „islamischen Staat“ ist nicht das Gleiche! Das eine ist der reine Glaube und das andere ist purer Terrorismus.

Hört auf, Menschen dafür zu verurteilen, dass sie einen Glauben haben. Viele von euch glauben doch auch an Gott, ob ihr nun katholisch oder evangelisch seid. Stellt euch vor, jemand würde den „christlichen Staat“ gründen und ‚im Namen Gottes‘ Menschen in den Tod reißen. Würdet ihr sagen, dass das zu eurer Religion gehört? Würdet ihr sagen, es passiert mit Recht? Und nun denkt darüber nach, ob euer muslimischer Nachbar wirklich ein böser Terrorist oder doch nur ein normaler Gläubiger wie Du.

 

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